4
Mai
2012

wir sind

ueberraschend zu internet gekommen und daher kein reisetagebuch bei der hand. bevor ich jetzt sowieso alles durcheinanderbringe an den tagen und ortschaften, ein stimmungs- und ueberblicksbericht.

es geht uns herrlich!

ich kann es nicht in worte fassen wie oft am tag ich die luft anhalten muss, weil ich dankbar bin das sehen, riechen, spueren zu duerfen. wir haben 330km und somit ein drittel der reisekilometer geschafft und von spanischem waldviertel ueber tullnerfeld, olivenhaine die 10% des weltweiten olivenoels erzeugen gestreift und mit dem heutigen tag andalusien erreicht. und das ist ein teil von andalusien, den ich noch nicht gesehen und in seiner schoenheit nie erahnen haette koennen. wer den alchimisten gelesen hat, kann verstehen wie es mir heute ging, als wir die gruenen unberuehrten sanften leicht bewaldeten huegel durchkreuzten und ploetzlich umgeben von einer schafherde und seinem schaefer waren. ja, wir hatten 20km lang nicht einmal am horizont ein haus, geschweige dem menschen und dann diese anzahl von tieren, die treu ihrem schaefer folgen und 3m vor uns die strasse kreuzten. es sind schon so viele dieser momente passiert in denen ich weiss warum wir uns taeglich die muskeln beleidigen und 50-60km mit 120 kg unter dem hintern rauf und runter strampeln, wir werden so oft belohnt! letzte nacht hatten wir das erste mal kein hostal in sicht (wurden sogar abgewiesen) und waren auf der verzweifelten suche nach einem legalen schlafplatz. also raus aus dem ort und bergauf zeit genug um es in ein gebet oder wunsch ans universum oder was auch immer zu formulieren und: wahnsinn, ich bin aus purer intuition rechts abgebogen, hab mitten im waeldchen einen einfachen bauern gesehen, robert hat gefragt und er hats erlaubt, also schliefen wir die erste nacht in der puren natur (bisher wars zu kalt oder wir hatten einen campingplatz), bis es zu regnen begann war das zelt aufgebaut und nach dem schauer wurden wir mit einem kraeftigen regenbogen belohnt. alles war superperfekt bis das gebrannte suedamerikakind an meiner seite stimmen hoerte, von da an konnte ich nicht schlafen... naja ein abenteuer ist es natuerlich allemal...

so fuer die grossmuetter:

juna und lorena sind voll dabei und es geht so leicht mit ihnen beiden! will lorena einschlafen (und das tut sie oft), gibt ihr juna den schnulli rein, hat sie hunger gibt sie ihr kekse... immer wieder hoert man sie aus herzen lachen (dann treiben sie irgendeinen bloedsinn) und zwischendurch singt juna, seit einer woche, ihrem lolloth alles gute zum geburtstag, der ist natuerlich auch irgendwo dabei. es ist voll interessant die kinder zu beobachten, junas zeit/ortwahrnehmung ist total lustig, letztens wollte sie ein sackerl um den hasen wiese zu pfluecken, wenn sie am boden pinkelt, sagt sie immer dass martina w. sich nicht reinsetzen darf und wenn sie telefoniert, ruft sie allemoeglichen leute an und macht sich was fuer samstag aus.. :) und ich lerne lorena so sehr kennen wie noch nie, sie kann die ersten schritte an einer hand gehen!

ich muss leider wieder aufhoeren, wir sind in einem total netten internetladen und der besitzer beschaeftigt die kinder, ich sollte ihn abloesen!
beste gruesse aus puerta de la segura! morgen geht es ab in die sierra und zum guadalquivir!

28
Apr
2012

zwischen lagerkoller und vorfreude

aber von vorne!

abreisetag: wir haben etwas wehmuetig unsere erst so kurz und schon so lieb gewonnene strasse verlassen und sind mit dem rad nach boeheimkirchen gefahren, dank schleichweg problemlos am bahnsteig und in den zug gekommen. vom westbahnhof hat uns robert durch wien manoevriert und wir sind mit gegenwind bis orth gefahren, das letzte stueck schon ziemlich genervt... dort alles in muellsaecke verpackt und ins bett gefallen.

tag 1: der fabelhafte reiny hat uns um 6 uhr zum flughafen gebracht und alles, inklusive flug war entspannt und angenehm.. und dann endlich spanien... d.h. nach fast 3 stunden flug, 3 stunden raeder zusammenbauen, einpacken.. die kinder mit einem eis erpresst, haben wir den flughafen verlassen um vor einem ziemlichen problem zu landen: vom flughafen fuehrt nur eine autobahn nach valencia und 110kg in einen bus verpacken schien noch aussichtsloser, also allen mut und stossgebete gefasst und am 1,5m breiten pannenstreifen auf nach valencia, oder eigentlich eh nur einer zugstation im vorort. die fahrt polizeilos ueberstanden, haben wir einen aldi ueberfallen, zwei kinder eingeschlaefert und den bahnhof gefunden und uuuuuuuhuuuu, ich hab bei genuegend abstand zu robert auch das eine oder andere "guapa" aus dem autofenster gehamstert.. hmmmm... :) dank seeehr nettem bahnangestelltem auch ein ticket bekommen, durch die schranken gekommen und als der zug kam, richtig gestanden und das war auch notwendig, denn nachdem wir die schlafenden kinder im anhaenger und ein rad ueber 3 stufen gehievt hatten, ging die tuer zu und wir sahen panisch auf mein allein gelassenes rad am bahnsteig, blieb nichts als zu zweit die tuer aufzustaemmen, vom lokfuehrer anschiss zu bekommen und wieder einzusteigen. uff. aber dann 3,5 stunden pause im nichtklimatisierten radabteil auf der picknickdecke durch malerische landschaft! radfreude kommt auf. wir steigen um 19 uhr in cuenca aus, finden das hostal und freuen uns auf duschen, schlafen, schlafen...

tag 2: lorena hat geburtstag!!! und so starten wir ganz entspannt und schauen uns cuenca an, geben unser verpackungsmaterial auf uns schicken es in den sueden zu jorge, essen, spielplatz, chillen und fahren mittags nur 7 km zu einem superschoenen campingplatz im norden von cuenca. die strecke dahin ist unbeschreiblich schoen, es gibt einen radweg durch das tal, neben uns ein gruener fluss, alles ist so friedlich, wir haben rueckenwind ... die sonne scheint, es hat 25 grad ... lorenas torte ist ein plastikding mit nutella und cracker, sie freut sich unglaublich ueber so viel schoko :) juna ist am abend ueberdreht und braucht bis 10 zum einschlafen, dann aber haben wir eine ziemlich entspannte erste zeltnacht.

tag 3: in der nacht hat es zu regnen begonnen und es hoert auch nicht auf. irgendwann am vormittag regenstopp also doch abbauen und das nasse zelt einpacken. lorena ist besonders arm, ohne regenhose kann sie nur am klo krabbeln (das ist aber riesig und sauber :)) als wir starten beginnt es zu schuetten, nach den ersten 3 km beginnt es durchzusickern, auch regenhosen und gamaschen haben grenzen.. also zurueck in cuenca rinnnasses einkaufen und dann der entschluss, wir koennen unmoeglich weiterfahren, denn nach cuenca kommt kilometerlang kein ort mit pension oder campingplatz. also tag 3 in cuenca und wir gehen wieder zurueck in das hostal der ankunftsnacht, versuchen die waesche trocknen zu lassen und den umstand von warm und trocken ueber, ooooidaaaa das gibts ja nicht, es ist teuer, es ist oed, wir wollen fahren, ... triumpfieren zu lassen, schwierig, aber zumindest noch die chance uns zu melden, bevor wir morgen oder uebermorgen ins zivilisationslose starten. und jaaaa, wir wissen wie das wetter in oesterreich ist und das macht die 8 grad und den regen nicht angenehmer *heul*... aber noch haben wir ja 3,5 wochen in denen es besser werden kann und bei den verlorenen tagen ist auch zugfahren drin, sagt der routenplaner.

in dem sinn, es geht uns gut, die kinder nehmens gelassen, juna sagt schon hola und wir freuen uns auf wetterbesserung. und falls wir nicht morgen noch festsitzen hoert ihr vielleicht laenger nichts, denn jetzt gehts ab in den sueden, auf den spuren den don quijote..

22
Apr
2012

es beginnt zu kribbeln

DSC_1923

ich packe meinen koffer und gebe ... wenig hinein.
und dabei nehme ich das kinderbuch in die hand und frage mich: wird sie fragen, wo ihre anderen bücher sind?
und da beginnt es zu kribbeln ... wie viel brauchen sie um zufrieden zu sein ... und das kribbeln verändert sich ... nichts
uns vielleicht und alles andere wird uns umgeben: erde und wiese, steine, sand und muscheln

ich packe meinen koffer und gebe ... wenig hinein.
und dabei nehme ich den schlafsack in die hand und frage mich: wird es zu kalt in der nacht?
und da beginnt es zu kribbeln ... was können wir tun um nicht zu frieren ... und das kribbeln verändert sich ... nichts
uns vielleicht gegenseitig wärmen und alles andere wir uns umgeben: sonne und regen, hitze und schatten und wind

ich packe meinen koffer und gebe ... wenig hinein.
und dabei nehme ich mein vertrauen in die hand und frage mich: wird es halten?
und da beginnt es zu kribbeln ... was kann ich tun um die nerven zu behalten und genügend zu schlafen ... und das kribbeln verändert sich ... nichts
uns vielleicht höhen und tiefen eingestehen und die reise als das nehmen, was sie ist: eine wunderbare gelegenheit über angst, sorge, wut, trauer ... hin zu freude, freiheit, sonne, leben ... zu uns selbst zu kommen.

i vamos famila, vamos!

20
Apr
2012

der zeitpunkt könnte nicht besser sein

l. zahnt und verbringt jede nacht 2-3 stunden mit weinen, schreien, brüllen.. einzige kurze abhilfe ist aufstehen und herumgehen: wie berauschend die vorstellung das beim campen und 4 grad zu tun

j. ist regressiv beim trocken sein und verbraucht täglich mehr wäsche als wir vorgehabt hätten einzupacken

r. arbeitet sich noch schnell in die erschöpfung. erst geht er nicht schlafen weil er spaniendetailkarten und campingplätze sucht, dann schläft er die halbe nacht nicht weil l. nicht schläft, dann steht er extra früh auf um aus trainingsgründen mit dem fahrrad nach wien fahren zu können und arbeitet tagsüber das doppelte um dann einen monat nicht arbeiten zu müssen

und ich steh dahinter und daneben, bin der schlechtgelaunte rammbock aller, federe ab, spiele den ball weiter und versuche drüber zu stehen, wo der sog mich zum ertrinken drängt.. organisieren, putzen, packen, denken, planen, nähen, sorgen und nebenbei noch mama wie jeden tag und jede wache nacht sowieso

ja, der zeitpunkt könnte nicht besser sein, denn wenns zu hause nervt haben wir doch chancen es anderswo besser zu finden...

11
Apr
2012

einfach auf und davon

als wir erfuhren, dass sie da ist, waren wir gerade in der schweiz und hatten noch mehr als 1000km vor uns
sie blieb trotz strapazen und schlafmangel, trotz mangelernährung und flug
und ist ein wunderbares mädchen

zum ersten geburtstag widtmen wir unserem radreisebaby eine nächste reise
die endetappe in den süden und queren mit ihr halb spanien

wir widtmen sie aber auch der tochter, die uns immer noch liebt
obwohl oder vielleicht grade weil sie schon 2000km mit uns gefahren ist

wir beginnen die taschen zu packen und wieder zu leeren weil noch zu viel mit
ein neues zelt zu besorgen und die matten zu prüfen, über essen nachzudenken und über
wie viel braucht der mensch, was brauchen kinder und roberts lieblingsthema, wie viele kilomenter pro tag :)

wieder einmal kappen wir die taue und versuchen loszulassen und hineinzuradeln, in die welt...
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