20
Sep
2008

Tag 19

Save the last day.

Heute sind wir erst um 9:30 aufgewacht. Herrlich.
Nach dem Frühstück kam Ria wieder, die Burschen hatten den Tennisunterricht schon hinter sich.
Also CNG checken und auf zum letzten Einkaufsabenteuer. Und war passiert mir da? Ich war gerade in der Schlange zum Customer Service, weil die Tasche die ich 10 Tage zuvor gekauft hatte, keinen fuktionierenden Zipp mehr hatte. Die Dame vor mir wirkte ziemlich gestresst und als sie sich umdrehte, versuchte ich es mit einem beruhigendem Lächeln. Lachen macht sich immer bezahlt. Sie musste dringen zum Flugzeug also sagte sie der Dame, ich nehme das und den Kredit geben sie bitte der freundlichen Dame hinter mir. Weg war sie. Und ich hab einen Kredit von 1280 Dhaka bekommen (=12€). Mein erster Gedanke: ich schenkst jemanden auf der Straße, der hat heute seinen Glückstag. Ria drauf: tus nicht, die verstehen nicht, dass ein Stück Zettel einen Wert haben kann. Mein nächster Gedanke: Ria&Family haben uns so viel Gutes getan, soll sie ihn nehmen. Nach viel diskutieren, haben wir uns geeinigt, den Gutschein zu teilen, also waren wir gratis einkaufen. B. wollte gar nix. Vielleicht ist ihr Rucksack schon voll. Dafür hat Ria ihr noch eine Hängematte geschenkt. Jetzt ist das Gepäck bestimmt voll.

Nach dem Mittagessen war zum letzten Mal Clubtag. Das heißt einen Nachmittag lang in der Sonne am Pool liegen... furchtbar schön!


(das ist definitiv kein sehr tolles Foto. dafür sind wir beide oben. das ist fair)

Und dann war´s wieder so weit. Ich lass mich nämlich von meinem Körper nicht kleinkriegen. Ich ging wieder Aerobic bei über 30 Grad. Diesmal aber satt und hydriert und so war´s zwar wieder eine anstrengende und schweißnasse aber folgenlose Erfahrung.

Und jetzt ist es aus. Wir packen, wir wechseln das Geld, wir versuchen etwas über Doha herauszufinden... Morgen um 6:00 geht´s los, am Nachmittag langen wir in Katar und dann haben wir 22 Stunden lang nichts zu tun. Denke ich werd mich wieder melden.

Und so enden wunderbare Tage.
Und so endet ein Urlaub.
Und so endet die fremde Kultur.

Ende.

19
Sep
2008

Tag 18

Old Dhaka.

Heute waren wir wieder in der Kirche. Singen.
Und anschließend bei KFC Mittag essen.
Die Dinge wiederholen sich und das ist einerseits Urlaub-
wann im normalen Leben passiert mir so etwas wie Rhythmus und Regelmäßigkeit
und andererseits zeigt es, dass das schon der dritte Freitag ist und ich offensichtlich schon lange da bin.

Am Nachmittag war trotz vorangegangenen Gewitters Old Dhaka dran. Daaaaaas war heftig. Hunderte Rhickshaws, CNG´s, Menschen, Straßenverkauf neben Slum und in diesem ganzen kaum von einander zu unterscheidenem Gewirr hunderte neugiereige Blicke, Dreck, Müll und beinahe versteckt der am meisten verschmutze Fluss Asiens. Dort waren wir dann Boot fahren. Herrlich! Das war rein theoretisch wie Sonntag Nachmittag auf der alten Donau. Untheoretisch, also so voll praktisch war es ein dahinfürchten zwischen grossen, schnellen, motorisierten Booten und unglaublichen Aussichten und Bildern von Menschen die sich in diesem Abwasser badeten, Wäscheleinen die am Ufer gespannt waren, es war laut...

CIMG4116

aber auch so schön... die Menschen haben uns gewunken, sind uns nachgeschwommen, es war Wasser, ein Holzboot mit einem Mann mit nur einem Ruder... der uns am Ende dann abzocken wollte und plötzlich den vierfachen Preis verlangte. Das tolle an Bangladesch, es gibt schnell jemanden der hilft. Ein Mann rannte herbei: Any problem, any problem? I will kill him. Steve darauf: na umbringen musst ihn nicht aber der Preis ist zu hoch... innerhalb kürzester Zeit war unser Bootsmann umzingelt und die Leute beschimpften ihn als: Alibaba = Dieb. Ich mag diese Seite der Kultur hier voll!

Ach und hab ich da gerade Steve erwähnt? Er hat sich jetzt einen Extraabsatz verdient. Natürlich bin ich nicht nur die Ria besuchen und nicht die Ria kann ein Projekt leiten und 3 Kinder groß ziehen und Gäste unterhalten. Dahinter steht ein Mann mit Rückgrad, der beste Papa der Welt, wie seine Kinder ihn bezeichnen, der jeden Abend mit einem Fingerschnipp 3 Kinder gebadet und ins Bett gebracht hat, ein Mann der bald nicht mehr nur ein Projekt, sondern gleich mehrere koordiniert, ein Mann dem man einen Buchautor sagt und 5 min. später hat man ihn am Telefon... ich könnte da noch viele Dinge erwähnen, über Autofahrstile und bengalische Männerkleidung die er da manchmal sogar ausprobiert... aber am Ende muss ich wieder ausgleichen, denn was diese Reise hier zum Urlaub macht ist ja die ganze Familie die uns aufgenommen hat, als wäre das das selbstverständlichste auf der Welt und wenn man versucht Lebensmittel oder Essen zu bezahlen zu hören bekommt: ihr habt ja eh den Flug bis zu uns zahlen müssen. Wenn ich groß bin, möcht ich auch einmal so eine Familie haben.

18
Sep
2008

Tag 17

We are beauty!

Was für ein Beauty Tag. Ich hab heute schon den ersten Rucksack gepackt. Weihnachtsgeschenke und Mitbringsel haben den ersten Rucksack gefüllt, 10 kg. Ich frage mich wie ich heimkommen soll. Ich hoffe ein großer, starker, hübscher Mann holt mich vom Flughafen ab... Dann aber startete wirklich der Beauty Tag. Ria hat einen Termin im Salon arrangiert und um 11 waren wir gestellt. Die Fingernägel schwarz-braun verdreckt, abgebrochen, abgerissen, die Zähennägel schutzverschmiert und 4 cm lang, die Beinbehaarung- ach Gott das lass ich, jede Frau die Beine hat weiß wie lange Haare nach 17 Tagen sind... Also volles Programm: Maniküre, Pediküre, Hot-Oil Headmassage und Beine wachsen.



Ich bin eine völlig neue Person mit lackierten Fingernägeln und ausgeföhnten Haaren- meine Haare sind schon soooo lang und ich kenne mich im Spiegel nicht, hab mich vor 13 Jahren zu Letzt mit glatten Haaren gesehen.



Am Nachmittag haben wir dann das Projekt von Ria besucht, die Autowerkstatt, den Verkaufsraum, das zukünftige Handarbeitsprojekt kennen gelernt. Oh ich hoffe sie verzweifeln nicht irgendwann an der Arbeitsmoral in diesem Land!

Anschließend waren wir meinen eigenen Salva Kamiz abholen- er schreit! und Schmuck shoppen. Ich trage zwar keinen Schmuck aber bei Perlenschmuck um umgerechnet 2 Euro bei echten Perlen musste ich einfach zuschlagen *g*. Also ab jetzt Tussi durch und durch und weniger Tussi und daher umso mehr mein größter Stolz und meine ablotue Errungenschaft: ein antiker Oberarmreifen- yes!

Da die Stunde dann schon fortgeschritten war, blieb mir nur mehr eines, Ria in den Club zu einer Modenschau zu begleiten. Ja, was soll man sagen. Mir haben die Kleidungsstücke nicht zugesagt. Ich war einmal bei einer Modenschau.

Aber am Weg dahin ist noch das unglaublichste auf der Welt passiert. Als wir im Lift nach unten fuhren, fiel der Strom aus. Der Lift steckte fest uuuuuund: ICH BIN NICHT AUSGERASTET! Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben in einem Lift stecken geblieben, schon als Kind ging ich immer die Stufen weil ich nicht in die Aufzüge steigen wollte aus Angst einmal stecken zu bleiben und heute, an meiner ohnehin Spitze in der Auseinandersetzung mit der Platzangst, steckte ich fest. Es war OK, natürlich war da schnell wieder das Brennen und Schwammigwerden im Gehirn aber ich konnte voll gut am Boden bleiben mit- das dauert nicht lange, sie können uns hören, ich kann nicht hinaus, es bringt nichts die Tür aufzureißen, denn wir stecken zwischen zwei Stockwerken, Ria geht es auch nicht gut, das tu ich ihr nicht an... Tolle Erfahrung!

Und jetzt bin ich müde, gehe als Prinzessin schlafen um morgen wieder als Salva Kamiz versuchene Touristin dem Leben hier zu folgen.

PS: Nachdem das ein Beauty- Eintrag ist, hätt sich natürlich auch die B. ein Bild verdient, ich hab nur das Gefühl, sie wird gar nicht so gerne veröffentlicht. Ach macht nix, dann morgen wieder *g*.

17
Sep
2008

Tag 16

Ich kann fliegen!

Heute um 6:30 aufgewacht und strahlendes Wetter und wolkenlose Sicht auf den Himalaya. Optimales Flugwetter haben wir uns gedacht.
Dabei war das Aufwachen gar nicht so toll. Gestern hatte ich nämlich eine Wasserflasche, die zwar original geschlossen, dessen Deckel aber abgeschnitten war. Wassermafiaschweine. Durchfall. Aber das ist ja schnell ausgeheilt, mit ein bisschen Verzicht auf alles was ich mag *g*. Egal nach einfachem Frühstück sind wir zum Flughafen. Um 8:30 sollten wir dort sein, wir haben eingecheckt, dann haben sie uns aber das Gepäck wieder zurückgeholt und uns den Bordingpass weggenommen, wir hatten zu Früh eingecheckt und wären schon gleich nach China geflogen. Eincheckzeit war eine halbe Stunde später, dann sagten sie uns noch 10 Minuten später, 20 Minuten später kam dann jemand, 10 Minuten später wäre Abflugzeit gewesen ABER jetzt habe ich das nepalesische Flugsystem verstanden. Auch wenn die sagen alle 30min. fliegt ein Flieger, warten die so lange, bis die Maschine auch echt voll ist. D.h. wir flogen 2 Stunden zu spät weg, mit Leuten die eigentlich erst eine halbe Stunde später fliegen hätten sollen, na wie auch immer.



Das war unsere Maschine und als ich hinkam sagte ich nur mehr:Ich hab jetzt schon Angst, wie soll ich da einsteigen. Gebückt stand die Stewardess vor mir in einer Minimaschine mit 20 Sitzplätzen und wollte mir die letzte Reihe Mitte anbieten. Ich drehte wieder um und B. war so nett, dann schickte sie mich aber nicht neben B. die mich hätte ablenken können, sondern nach Vorne und das war meine Rettung. Es hab ja eh nur eine Reihe links und eine rechts, d.h. ich hatte Gang und Fensterplatz in einem und das so weit Vorne, dass ich das Gefühl hatte im Auto zu fahren. Es war herrlich! Mit der wutzi, wutzi (das habe ich von B. übernommen) Propellermaschine sind wir ziemlich Nahe dem Boden nach Kathmandu gebrummt.

Dort blieben wir gleich am Flughafen, denn die bengalische Maschine sollte pünktlich starten, ja wers glaubt. Tausende Rupel an Flugtaxen und 5 Stunden später war der Flieger immer noch nicht gestartet. Hungrig saßen wir auf unseren Plätzen und ein bengalischer Gastarbeiter nach dem Anderen trudelte seelenruhig ein. B. dazu: möchte wissen wo sie die noch finden. Irgendwann viel später ging die Tür doch noch zu und eine gute Stunde später waren wir wieder in Bangladesch, bei einem ungläubigen Grenzpolizisten, der mir versuchte zu erklären, dass mein Visum für Bangladesch nicht mehr gültig sei, woraufhin ich ihm versuchte zu erklären, dass ich das weiß und daher ein Neues brauche, woraufhin er mir wiederum sagte, dass das nur ein Singlevisum gewesen sei, woraufhin ich wieder versicherte, dass ich das wisse und eine Neues brauche, woraufhin er mich entsetzt anschaute und meinte, dafür müsse ich 50 Dollar zahlen. Der Mensch am Zahlschalter wollte dann, dass wir in Dollar oder Pfund zahlen, woraufhin ich ihm erklärt habe, dass wir aus Nepal kommen und wo zum Teufel ich Dollar her haben hätte sollen. Naja alles geklärt und vor der Tür stand echt noch der Steve, nach stundenlangem Warten...

Und jetzt sind wir endlich wieder zu Hause. Haben gut gegessen, endlich wieder Internet, Gesellschaft... aaaaah das tut gut!

16
Sep
2008

Tag 15

Endlich Gewitter.

Nach einer, meinerseits, herrlichen Nacht mit der Hand auf dem Herzen, weil Shanti mir die Haende aufgelegt hatte, sind wir heute nach dem Fruehstueck, das ebenfalls herrlich war, bei herrlichem Wetter (OK, jetzt uebertreibe ich, eigentlich haben wir die 35 Grad und den Dauersonnenbrand schon ziemlich satt. Es ist immer nur heiss und man kann hier aber nicht halbnackt herumlaufen, weil man will ja die Kultur achten, oh ich hatte heute schon so eine Wut auf das staendige anziehen und Schulter bedecken und keine kurze Hose,dass ich es fast gelassen habe) zum Fahrradverleih und haben beschlossen in der Mittagshitze den See zu umrunden.



Der Weg war ehrlich schoen, anfangs Asphalt, dann ueber Steine, durch Fluesse... B. ist mitten bei einer Flussdurchquerung die Kette rausgesprungen und naja sie hat immer noch nasse Schuhe. Ich musste auch absteigen weil mir die Stroemung zu heftig wurde, hatte allerdings nur Sandalen an *g*. Ach ich hab ja die Raeder noch nicht vorgestellt. Super Star und Hercules stand drauf. Funktioniert hat dann in Wahrheit bei beiden Raedern nur ein Gang richtig, die Bremsen kaum, bei B. war die Kette viel zu gross, d.h. sie war meist beschaeftigt sie wieder einzuhaengen, null Federung und so was nannte sich Mountainbike. B. meinte mal in einem verzweifelten Moment- bei uns wuerde man so etwas am Sperrmuell finden. mja... ich glaub auch. Aber wir zeigen ja Radfahrwillen und so sind wir ganz schoen weit gekommen. Nur, dass eine Seeumrundung gar nicht moeglich ist. Da hatten wir wieder grosses Glueck, dass uns ein Mann ansprach, der ziemlich gut Englisch konnte- in den Doerfern eher eine Seltenheit- und der meinte: nene, Sackgasse. Also kurzes Anspritzen mit Wasser und Schuhe ins Wasser haengen lassen und weil der Sonnenbrand schon in Sichtweite war, haben wir wieder umgedreht. Genau zum richtigen Zeitpunkt, nach 4 Stunden haben wir unsere Esel wieder zurueckgegeben und 30 min. spaeter hatten wir so ein tolles Gewitter, dass ich haeufig erstaunt war, dass Fensterscheiben diesen Schallwellen Stand halten koennen. Also so ein Gewitter in den Bergen ist das ALLERALLERBESTE. Besonders wenn man, wie wir, erschoepft und frisch geduscht im Bett liegt und einschlaeft.


(man lasse sich nicht von unserer Kleidung taeuschen, es war voll heiss, nur ist das Sonnenbrandschutz und Kulturrespekt- obwohl Frauen auf Fahrraedern mit Kulturrespekt auch nimma viel zu tun hat)

Stunden spaeter sind wir erholt wieder auf, B. zum Shoppen, ich hatte endlich Zeit im Regen auf der Terrasse 'Alice in Wonderland' zu lesen und anschliessend liessen wir uns vom Chinesen verwoehnen. Jetzt hama ihn, den letzten Abend in Phokara und den letzten Abend in Nepal. Und so schwer es war fuer mich da her zu kommen, so schwer faellt es mir jetzt nach 4 Tagen Kraftort wieder zu gehen. Aber ich habe ja was lernen duerfen und werd das einfach mitnehmen...
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